Rhetorikkurs vs. Toastmasters

Rhetorikkurs VHS Stade vs. Toastmasters

Was unterscheidet unseren Toastmastersclub von einem Rhetorikkurs? Es gibt doch unzählige Möglichkeiten, die eigenen Rhetorikfähigkeiten zu verbessern: z.B. in einem Rhetorikkurs an der VHS Stade. Hier wie dort lernt man, Reden, Vorträge und Präsentationen zu gestalten. Warum solltest du Toastmasters ausprobieren?

In einem Rhetorikkurs werden im Grunde die gleichen Inhalte vermittelt wie bei uns. Das heißt, es geht um Themen wie z.B.

  • Redeaufbau
  • Der gelungene Redeeinstieg
  • Der rote Faden
  • Klare Botschaft
  • Sprache
  • Körpersprache
  • Wie stehe ich vor dem Publikum?
  • Umgang mit Lampenfieber und Nervosität
  • Eine Verbindung zum Publikum herstellen
  • Wie kann ich meine Rede wirkungsvoller gestalten?

    Was also den Kursinhalt betrifft, gibt es keine großen Unterschiede. Man könnte übrigens auch ein Rhetorikbuch durcharbeiten, auch hier werden im allgemeinen die gleichen Aspekte rund um das Thema Reden und Rhetorik behandelt. Es gibt sehr viele Bücher auf dem Markt, die ansprechend geschrieben sind und das Thema umfänglich abdecken.

    Der große Unterschied zwischen einem Rhetorikkurs einerseits und Toastmasters andererseits liegt nicht im WAS, sondern im WIE! Was ist also anders bei Toastmasters?

    Im wesentlichen sind dies drei Aspekte:

    1. Vertrauen
    2. Zeit
    3. Mehr als nur Rhetorik

    1.) Vertrauen

    Wer das Bedürfnis hat, seine Rhetorik zu verbessern, macht dies oft aus einem Gefühl eines Defizits heraus. Man merkt, dass noch Luft nach oben ist… dass man sich verbessern möchte. Oft sind es konkrete Probleme, die einen plagen, wie z.B. Lampenfieber, oder dass man sich beim Reden verheddert. Oder man hat schlicht und einfach das diffuse Gefühl, dass die Botschaft, die man vermitteln möchte, nicht bei den Zuhörern ankommt. Wie auch immer: es ist kein großer Spaß, sich seinen Schwächen zu stellen und noch weniger lustig ist es, wenn man seine Schwächen vor anderen offenbaren soll.

    Bei Toastmasters treffen wir uns regelmäßig 2x pro Monat immer in derselben Gruppe. So lernst du nach und nach die anderen Mitglieder kennen und über die Zeit baut sich Vertrauen auf. Und wenn die Atmosphäre vertrauensvoll ist, dann ist es viel leichter, Schwächen zu offenbaren und vielleicht auch mal zuzulassen, dass man sich lächerlich macht. Denn man weiß ganz genau, dass man nicht alleine im Boot sitzt: den anderen geht es genau so.

    Gleichzeitig handelst du nicht im luftleeren Raum, sondern du bekommst laufend Feedback über deine Fortschritte von den anderen Clubmitgliedern.

    Das Interessante ist, und dies haben schon viele Mitglieder bestätigt: irgendwann ändert sich etwas… die Sorge, sich zu blamieren, weicht einer neuen Erfahrung: es macht tatsächlich Spaß, sich gemeinsam weiterzuentwickeln! Darum ist die geschützte Atmosphäre bei Toastmasters so wertvoll. Sie verändert komplett die Lernumgebung und macht aus einem unerfreulichen Schwäche-Thema im besten Falle ein Hobby, das Spaß bringt und neue Freundschaften hervorbringt.

    2.) Zeit

    Der Faktor Zeit hat zwei große Vorteile. Zum einen, wie oben erwähnt, ermöglicht es die Zeit, dass sich ein Vertrauensverhältnis innerhalb der Gruppe bildet.

    Zum anderen aber ist bekanntermaßen noch kein Meister vom Himmel gefallen.
    Rhetorik braucht Übung, Übung, Übung.

    Und dafür braucht es Zeit, Zeit, Zeit.
    Und die hat man bei Toastmasters.

    Ein Rhetorikseminar ist nach einem Wochenende vorbei bzw. ein Rhetorikkurs wird nach ein paar Wochen abgeschlossen. Nun weiß man zwar theoretisch wie es geht, ist aber immer noch kein guter Redner. Um ein guter Redner zu werden, muss man immer wieder üben, immer wieder nach vorne gehen, den Zuschauern in die Augen sehen und sich und seine Inhalte bestmöglich präsentieren. Mit jedem Mal wird man ein bisschen besser. Aber es braucht eben Zeit. Mehr als ein Wochenende oder ein paar Abende. Die Kontinuität, die Toastmasters bietet, trägt ganz wesentlich zum Lernerfolg bei.



    3.) Mehr als ein Rhetorikkurs

    Vertrauen und Zeit bzw. Kontinuität sind also zwei entscheidende Faktoren, die einen großen Unterschied machen. Darüber hinaus bietet Toastmasters so viel mehr als ein klassischer Rhetorikkurs.

    Rollen

    Da wären z.B. die unterschiedlichen Rollen. Man glaubt gar nicht, wie wertvoll ein Perspektivwechsel für den Lernerfolg sein kann. Bei Toastmasters nimmt jedes Mitglied bei jedem Treffen eine andere Rolle ein: mal bist du Redner, mal Redebewerter, mal Zeitnehmer, mal Füllwortzähler usw. All das schult die verschiedenen Fähigkeiten, die du als guter Redner brauchst.

    Schulung von Softskills

    Da wir bei Toastmasters keine Kursleiter, Lehrer oder Dozenten haben, liegt es in der Natur der Sache, dass wir alle Aufgaben selbst übernehmen. Und das ist auch so gewollt, denn einen Club zu organisieren, erfordert Fähigkeiten, die man hier „nebenbei“ wunderbar trainieren kann, wie z.B. Zeitmanagement, Organisation, Umgang mit Kritik etc.

    Umfangreiche Zusatzleistungen

    Es gibt Redewettbewerbe, ein aktives Clubleben und eine großartige Vernetzung aller Toastmaster Clubs weltweit. Es lohnt sich, diese Möglichkeiten zu erkunden, sobald man Mitglied eines Clubs geworden ist.

    Fazit

    Das sind die drei Unterschiede zwischen herkömmlichen Rhetorikkursen einerseits und Toastmasters andererseits:

    • Vertrauen
    • Zeit
    • Mehr als nur Rhetorik

    Natürlich spricht nichts gegen einen Rhetorikkurs von der Volkshochschule oder ein Präsentations-Training von einem Seminaranbieter, das man an einem Wochenende absolviert. Dies kann jeweils ein guter Einstieg in das Thema sein oder frische Impulse geben. Wenn du aber nachhaltig an deinen Fähigkeiten arbeiten möchtest, solltest du unbedingt einmal Toastmasters ausprobieren.

    Bei Toastmasters bekommst du die einzigartige Möglichkeit, nicht nur deine Rhetorikfähigkeiten zu verbessern, sondern viele wertvolle Erfahrungen zu machen, die deine Persönlichkeit stärken und wachsen lassen.